Anrather Tischtennis-Klub Rot-Weiß 1947 e.V. |
Es war auf der Veranda von Haus Donk, Anrath, Neersener Straße. Einige
junge Anrather trafen sich kurz nach Kriegsende zum Tischtennisspielen. Schon
bald reifte der Gedanke, den Sport wettkampfmäßig zu betreiben. Die
Idee zur Gründung eines Sportvereins war geboren. Um auch für den
Tennissport offen zu bleiben, nannte sich der neue Verein unter dem Gründungsvorsitzenden
Heinz Faßbender Anrather Tennis-Klub Rot-Weiß (ATK).
Gründungsmitglieder
waren am 5. Dezember 1947 im Jagdzimmer der Gaststätte "Haus Donk":
Agnes Caspers, Lisbeth Caspers, Christel Welter, Heinz Welter, Hans-Peter Enger,
Heinz Faßbender, Franz Leven und Heinz Vanvlodorp. Im Frühjahr 1948
wurde in der ersten Generalversammlung ein vergrößerter Vorstand
unter dem neuen 1. Vorsitzenden Dr. Eugen Witte gewählt. Doch bedingt durch
die berufliche Anspannung als niedergelassener Arzt in Anrath und seinem
Engagement im Deutschen Roten Kreuz war Dr. Witte nur eine kurze Amtszeit möglich.
Das Spiellokal des noch kleinen Vereins befand sich mittlerweile in der Gaststätte
Wahlen, Anrath, Bahnstraße (heute Jakob-Krebs-Straße / Ecke
Raiffeisenstraße; Abriß des Gebäudes im Zuge des Neubaus der
Umgehungstraße).
Dritter ATK-Vorsitzender nach noch nicht einmal
zwei Vereinsjahren wurde im Januar 1949 der bisherige 2. Vorsitzende Alfons Schönrock.
Damit setzte eine Phase der Kontinuität und des sportlichen Aufschwungs
ein. Fast ein Vierteljahrhundert leitete Alfons Schönrock mit seiner
ausgleichenden Art die Geschicke des ATK. Training und Meisterschaftsspiele
wurden ab 1951 in dem von der Gemeinde Anrath zur Turnhalle umgebauten
ehemaligen Elektrizitätswerk an der Krefelder Straße (heute
Schottelstraße) bestritten. Hier hatte der ATK sein Domizil bis zum Jahre
1992.
Ein Aktivposten dieser Zeit war neben Alfons Schönrock
Hans-Arthur Müller, der mehr als 20 Jahre die Kasse des Vereins betreute
und dabei zusätzlich für die Durchführung aller geselligen
Veranstaltungen verantwortlich war. Mittlerweile spielt er seit mehr als 46
Jahren aktiv für den ATK Tischtennis. Für seine Verdienste um den
Tischtennissport wurde Hans-Arthur Müller die Goldene Ehrennadel des
Westdeutschen Tischtennis-Verbandes verliehen.
Nach fast 23 Jahren bat
Alfons Schönrock auf der Jahreshauptversammlung im Herbst 1971 von einer
Wiederwahl abzusehen. Gesundheitliche Gründe, aber auch der Wille, die
Vereinsführung in jüngere Hände zu legen, fanden Verständnis
bei den Anwesenden. Mit großem Beifall und der Goldenen Vereinsehrennadel
wurde Alfons Schönrock verabschiedet.
Auch jetzt wurde der
bisherige Stellvertreter neuer 1. Vorsitzender. Werner Oerschkes wurde ohne
Gegenkandidaten einstimmig von der Versammlung gewählt. Das Vereinsleben
war ihm als langjähriger Aktiver bestens vertraut. In diese Periode fällt
das Engagement von Heinz Heisters. Durch seinen aufopfernden Einsatz im
Jugendbereich feierten seine Schützlinge und der ATK die größten
Erfolge der Vereinsgeschichte: u. a. wurde Ivo Becker 1979 bei den Westdeutschen
Schülermeisterschaften Dritter im Einzel und nahm an den Deutschen
Meisterschaften teil.
Mitte der siebziger Jahre wurde der Traum von
einer eigenen Tennisabteilung endgültig begraben. Der Verein endschied sich
alleine für den Tischtennissport und gab sich mit der Eintragung ins
Vereinsregister folgerichtig den Namen "Anrather Tischtennis-Klub Rot-Weiß
1947". Das in der Zwischenzeit zum Markenzeichen des Vereins gewordene Kürzel
"ATK" wurde beibehalten.
Nach 20 Jahren Werner Oerschkes als
1. Vorsitzender übernahm im Jahre 1991 Trudi Titgens als fünfter
Vorsitzender die Amtsgeschäfte. Werner Oerschkes wurde vom damaligen
Vorsitzenden des Tischtennis-Kreises Krefeld, Manfred Knabben, ebenfalls
ATK-Mitglied, mit der Verleihung des Kreisehrenbriefes verabschiedet. Die
Versammlung wählte den ehemaligen Bürgermeister der Stadt Willich zum
Ehrenpräsidenten.
Mit der geborenen Anratherin Trudi Titgens an
der Spitze nahm der Verein den bisher größten Aufschwung. Neben dem
großen persönlichen Engagement der ehemaligen Bundesligaspielerin des
FC Bayer 05 Uerdingen wurde diese Entwicklung begünstigt durch den Bau der
Anrather Leineweberhalle an der Fadheiderstraße. Der ATK konnte 1992 in
die Turnhalle der Gottfried-Kricker-Schule am Hochheideweg umziehen. Die Halle
Schottelstraße dient jetzt als ständiges Domizil der Judoabteilung
des DJK VfL Willich.
Am Anrather Hochheideweg wurden für den ATK für
Meisterschaftsspiele und Training gute Bedingungen geschaffen. In der Spielzeit
1996/97 spielen für den ATK vier Damen-, erstmals in der Vereinsgeschichte
acht Herren- und sieben Jugendmannschaften. Zusätzlich hat sich eine Gruppe
eifriger Hobbyspieler in den Verein integriert. Im Damen- und Herrenbereich
spielen Mannschaften von der Kreisklasse bis hinauf zur Verbandsliga. Erstmals
nach langer Zeit wird im Jubiläumsjahr wieder eine Jugendmannschaft auf
Ebene des Bezirks Linker Niederrhein spielen.
Mit diesen Aktivitäten
und der Organisation und Durchführung von übergeordneten Wettbewerben
ist der Verein eine feste Größe über den Tischtennis-Kreis
Krefeld und den Bezirk Linker Niederrhein hinaus im Westdeutschen
Tischtennis-Verband. Für die Zukunft ist der Anrather Tischtennis-Klub
Rot-Weiß 1947 e. V. mit seinen 200 Mitgliedern gut gerüstet.
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